Absorbent Figure

45 x 53 x 51 cm, Aluminium, 2025
Im Auftrag des Haus der Kunst München

In der Mitte des Raumes steht die neue Skulptur Absorbent Figure aus Aluminium, die den kleinen „Weeping Buddha“-Souvenirs nachempfunden ist, die erstmals in den 1970er Jahren in Indonesien für Touristen als Kunsthandwerk und nicht als religiöse Symbole auf den Markt kamen. Durch die Neugestaltung und Vergrößerung aus industriellem Material wird dieses Objekt zu einem Monument, dessen Oberflächen sowohl reflektierend als auch widerstandsfähig sind. Die Verwandlung vom Souvenir zur Skulptur macht aus einem massenproduzierten Schmuckstück einen Träger von Emotionen. Sein Kopf ist in einem Ausdruck tiefer Trauer dauerhaft in seine Arme gesunken. In seiner doppelten Bedeutung wird es zu einem paradoxen Zeugen von Erosion, Glauben und Weitergabe über die Zeit hinweg.

Möbel und Objekte aus dem Archiv des Haus der Kunst und der Umgebung, Installation, 2025

Eine Auswahl von Möbeln und Objekten aus den 1930er Jahren bis heute – Ausgangsschilder, abgenutzte Stühle, ein Sofa aus dem P1-Club und ein abgenutzter Kellerteppich, werden vom Künstler zu einem stillen Tableau zusammengestellt. Jedes dieser Objekte trägt die Spuren der vielschichtigen Geschichte des Hauses der Kunst, Spuren der Nutzung, der Anpassung und der Auslöschung. Diese Materialien, die schwer im Raum liegen, erinnern an die Verhandlungen der vielen Mieter*innen des Gebäudes über die Umnutzung und den Wandel institutioneller Identitäten. Ihre nun leeren Stühle evozieren die eindringliche Präsenz früherer Bewohner*innen und Entscheidungsträger*innen – gespenstische Zeugen der Transformation des Ortes. In dieser Assemblage offenbart Gaillard das Gebäude selbst als Archiv und Artefakt, in dem sich Zeit in den Dingen ablagert und der Alltag zum Register der Geschichte wird.

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