Die Gruppenausstellung „In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 19561976“ beleuchtet die grundlegenden Beiträge von Frauen zur Geschichte der Environments. Es werden die Arbeiten von elf Künstlerinnen aus drei Generationen Asiens, Europas sowie Nord- und Südamerikas präsentiert: Judy Chicago, Lygia Clark, Laura Grisi, Aleksandra Kasuba, Lea Lublin, Marta Minujín, Tania Mouraud, Maria Nordman, Nanda Vigo, Faith Wilding und Tsuruko Yamazaki.

Der Begriff Environment geht auf das Jahr 1949 zurück und wurde erstmals vom italienisch-argentinischen Künstler Lucio Fontana verwendet, um seine experimentellen neuen Kunstwerke zu beschreiben, die sich durch einen progressiven und unkonventionellen Charakter auszeichnen. Environments befinden sich an der Schwelle zwischen Kunst, Architektur und Design; sie kreieren und verändern den Raum. Ihr immersiver und spielerischer Charakter lädt das Publikum dazu ein, sie zu betreten, sich auf sie einzulassen und mit ihnen zu interagieren. Auch wenn Environments schnell zu einem wichtigen Bestandteil der internationalen Kunstwelt wurden, konzentriert sich ihre Geschichtsschreibung bisher fast ausschließlich auf die Vereinigten Staaten und teilweise auf Europa sowie auf die Werke von Künstlern.

Da die meisten Environments unmittelbar nach ihrer Präsentation dekonstruiert wurden, werden sie für die Ausstellung am Haus der Kunst mit Hilfe eines Netzwerks von Forscher*innen und Restaurator*innen und auf der Grundlage von Archivmaterial und verschiedenen Quellen wie Fotos, Architekturplänen, Artikeln und Rezensionen rekonstruiert. Das macht „In anderen Räumen“ zur ersten jemals realisierten Ausstellung dieser Art. Der Ausstellungszeitraum beginnt 1956 mit Tsuruko Yamazakis Red (蚊帳状立体作品) (Shape of Mosquito Net) und endet 1976, dem Zeitpunkt des ersten historischen Überblicks über die immersiven Kunstwerke in der Ausstellung „Ambiente/Arte“ des Kurators Germano Celant auf der XXXVII Biennale von Venedig. „In anderen Räumen“ ist das Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprozesses und zielt darauf ab, eine andere, delokalisierte Geschichtsschreibung durch die Präsentation von Künstlerinnen aufzuzeigen. Dadurch soll die Kluft zwischen damals und heute überbrückt werden.

„In anderen Räumen“ versucht Geschichten und Erzählungen neu zu untersuchen und diejenigen hervorzuheben, die in historischen Schilderungen fehlen. Die Ausstellung stellt den künstlerischen Kanon auf den Kopf, indem sie die grundlegende Rolle der Frauen bei der Entwicklung von Environments aufzeigt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die bildende Kunst haben.

Kuratiert von Andrea Lissoni und Marina Pugliese mit Anne Pfautsch.

Hanna Kriegleder, Leitung der Ausstellungsorganisation und -produktion, Ausstellungsdesign
Barbara Ferriani, Archivrecherchen und Rekonstruktionsprojekte

Maristella Casciato und Francesco Guzzetti, Beratung Recherche und Forschung

Betretet das Unbekannte nicht zufällig, sondern in dem Bewusstsein, dass Ihr einen entscheidenden Schritt tut. Nur dann werdet Ihr wissen, warum Ihr dort seid, wo Ihr seid. Keine Sorge, Ihr werdet nicht allein sein.
— Aleksandra Kasuba
Trailer | In anderen Räumen. Environments von Künstlerinnen 1956 – 1976

Tickets und Informationen

  • Zeitfenster-Tickets: Die Ausstellung „In anderen Räumen“ lädt zur Teilhabe ein. Um die Werke in Ruhe zu erkunden, bitten wir Sie hier vorab ein Zeitfenster-Ticket für Ihren Besuch zu buchen.
    Das Ticket gibt einen Zeitraum von 30 Minuten für den Einlass vor. Mit diesem Ticket können Sie auch alle weiteren Ausstellungen ohne Zeitfenster besuchen.
  • Taschen und Jacken: Wir bitten Sie, jegliche Taschen sowie Ihre Jacken in die Schließfächer einzuschließen. Wir empfehlen Ihnen, auch Ihre Hosentaschen zu leeren. Die Werke bestehen aus empfindlichen Materialien, bestimmte Environments könnten durch einen Kratzer zerstört werden. Wir danken Ihnen sehr für Ihre Achtsamkeit.
  • Schuhe: Wir bitten Sie, in der Ausstellung Ihre Schuhe auszuziehen. Diese können in einem nummerierten Korb im ersten Ausstellungsraum oder in Ihrem Schließfach in den Korridoren aufbewahrt werden.Zögern Sie bitte nicht, sich an das Museumspersonal zu wenden, wenn Sie Ihre Schuhe nicht ausziehen können. Wir helfen Ihnen gerne weiter.Das Haus der Kunst übernimmt keine Haftung für Ihre Schuhe.
  • Barrierefreiheit: Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass der Besuch einiger Räume im Halbdunkeln stattfindet.Wir informieren Sie darüber, dass die Werke A casa é o corpo (Saal 4), Feather Room (Saal 5), ¡Revuélquese y viva! (Saal 9), Ambiente spaziale: „Utopie“, nella XIII Triennale di Milano (Saal 12), Penetración / Expulsión (Saal 7 / 8) nicht rollstuhlgerecht sind. Alle Kunstwerke sind jedoch ganz oder teilweise von außen erfahrbar.Unser Personal steht Ihnen zur Verfügung, wenn Sie Fragen haben, bevor Sie ein Werk betreten.

Installation view “Inside Other Spaces. Environments by Women Artists 1956—1976”, Haus der Kunst. Photo Constantin Mirbach
Installation view “Inside Other Spaces. Environments by Women Artists 1956—1976”, Haus der Kunst. Photo Agostino Osio
Installation view “Inside Other Spaces. Environments by Women Artists 1956—1976”, Haus der Kunst. Photo Constantin Mirbach
Installation view “Inside Other Spaces. Environments by Women Artists 1956—1976”, Haus der Kunst. Photo Constantin Mirbach
Installation view “Inside Other Spaces. Environments by Women Artists 1956—1976”, Haus der Kunst. Photo Agostino Osio
Installation view “Inside Other Spaces. Environments by Women Artists 1956—1976”, Haus der Kunst. Photo Agostino Osio
Performance „[BESO’D]“ von Tania Mouraud am 11.11.23 im Rahmen der Ausstellung. Foto Judith Buss

Förderung und Kooperation

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Mit Unterstützung von
Ulli und Uwe Kai-Stiftung, Teiger Foundation, Lithuanian Culture Institute (LCI), Martino Gamper, Occhio GmbH, Ziehl-Abegg SE

In Zusammenarbeit mit Kunst im Regenbogenstadl, Polling
Das Dreamhouse-Environment der Künstler Marian Zazeela und La Monte Young ist als Dauerausstellung in Polling zu sehen. Mehr Informationen zu Ihrem Besuch finden Sie hier.

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