Wenn im P1 ein junger Mann auf der Tanzfläche ausflippte und man dachte: Der sieht aus wie Mick Jagger. Dann war es Mick Jagger.
— Klaus Gunschmann, langjähriger Türsteher, über Münchens berühmteste Disko

1950 als „Atelier-Restaurant“ und Lokal der Münchner Kunstszene im Ostflügel des Haus der Kunst eingerichtet, entwickelte sich das P1 seit Mitte der 1980er Jahre zu einem der begehrenswertesten Orten der Club-Landschaft in Deutschland. Über das P1 gibt es unzählige Geschichten: Whitney Houstons erstes Konzert vor europäischem Publikum, eine Party für Tina Turner, bei der falsche D-Mark Scheine von der Decke regneten, verliebte Fußballer, Skandale und spektakuläre Feste. Anlässlich seines 40. Geburtstages – 1984 wurde das Lokal in seiner heutigen Form eröffnet – widmet das Haus der Kunst dem Club nun im Rahmen der Ausstellungsreihe „Archives in Residence“ eine Ausstellung.

Das P1 ist einer der wenigen Clubs, wenn nicht sogar der einzige, der Tür an Tür mit einem Kunstausstellungshaus lebt. Genau wie das Haus der Kunst, erfindet sich das P1 immer wieder neu. Bis heute ist es fester Bestandteil internationaler Clubkultur und Sehnsuchtsort unterschiedlicher Generationen von Nachtschwärmer*innen.

Clubs sind Räume des künstlerischen Ausdrucks und Experimentierens, Orte der Teilhabe und Identitätsbildung, Schauplätze von Begegnung und Begehren. Durch Sound und Beleuchtung, Tanzfläche und Liegewiese werden Freiräume geschaffen, in denen die Besucher*innen aus der realen Welt des Alltags in die eigene Wirklichkeit einer endlosen Nacht geleitet werden.

Auch die Ausstellung in der Archiv Galerie des Haus der Kunst, die auf Grundlage von Archivmaterial entwickelt wurde, eröffnet den Besucher*innen eine solche Welt. So ist die Gestaltung des Raumes zum einen eine Erinnerung an den früheren, anfänglichen Standort. Zum anderen orientieren sich die Raumelemente an das minimalistische Design des Mailänder Designers Matteo Thun, der das Lokal in den 2000er Jahren umgestaltet hatte.

Über Münchens berühmteste Disko gibt es unzählige Geschichten. Und wir wollen noch mehr sammeln. Als Besucher*innen sind Sie eingeladen, Ihre persönlichen P1-Erlebnisse und Erinnerungsstücke mit uns zu teilen und dadurch an der Ausstellung mitzuwirken. Schicken Sie uns ihre schönsten und spannendsten Geschichten per E-Mail (p1@hausderkunst.de) oder werfen Sie sie in die Zettelbox in der Ausstellung. Dort liegen Karten bereit, die Sie hierfür verwenden können.

Im Rahmen der Ausstellung werden vier Magazine zur Geschichte, dem Design, und der Clubkultur publiziert. Ein viertes Magazin beinhaltet eine Auswahl der von euch bis zum 31.10.24 eingereichten Geschichten und Erinnerungen.

Kuratiert von Sabine Brantl und Lydia Antoniou.

Die Ausstellung „Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1” ist eine Kooperation mit dem P1.

Rot beleuchteter Raum mit verspiegeltem Boden, verspiegelten Wänden und Vorhängen. Videoprojektionen an der Decke.
„Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1". Ausstellungsansicht, Haus der Kunst 2024, Foto: Judith Buss
Rot beleuchteter Raum mit einem kleinen Monitor an der Wand, der ein Video abspielt.
„Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1". Ausstellungsansicht, Haus der Kunst 2024, Foto: Judith Buss
Discokugel in einem rot beleuchteten Raum.
„Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1". Ausstellungseröffnung, Haus der Kunst 2024, Foto: Judith Buss
Menschen stehen in einem rot beleuchteten Raum auf einem verspiegelten Boden.
„Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1". Ausstellungseröffnung, Haus der Kunst 2024, Foto: Judith Buss
Stehende Gruppe von Menschen, von unten fotografiert. Videoprojektion an der Decke.
„Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1". Ausstellungseröffnung, Haus der Kunst 2024, Foto: Judith Buss

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