Mit dieser großen Retrospektive zum Werk der britischen Bildhauerin Phyllida Barlow (* 1944) eröffnet das Haus der Kunst 2021 eine Reihe von Ausstellungen im repräsentativen Ostflügel des Hauses, die zeitgenössischen weiblichen Stimmen gewidmet sind. 

Die skulpturalen Gebilde von Phyllida Barlow sind sperrig und nicht einfach zu erfassen: Bauholz, Pappkarton, Zement, Lehm, Kunststoffrohre und bunte Textilien türmen sich, breiten sich aus, versperren den Weg. Der Blick wandert über diese Landschaften aus Alltagsmaterialen, weiß nicht woran er sich festhalten soll, schweift in die Höhe, um die enormen Dimensionen zu begreifen. Barlows Arbeiten sind eine ständige Herausforderung, sie erobern sich den Raum, als führten sie ein Eigenleben. Sie fordern die Betrachter*innen auf, Räume zu erkunden, Volumina wahrzunehmen, die Sprache der Architektur zu hören. 

Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter
Phyllida Barlow. frontier, Installationsansicht, Haus der Kunst, 2021, Foto: Maximilian Geuter

Obwohl sich ihre Werke als wenig geeignet für den Kunstmarkt erwiesen, ist Barlow bis heute radikal und unbestechlich bei ihrer künstlerischen Ausdrucksform geblieben. „frontier“ bietet nun zum ersten Mal die Gelegenheit, die ganze Bandbreite von Barlows bemerkenswerten Beiträgen zu Debatten über die Grenzen und Schwellen der skulpturalen Praxis kennenzulernen. Mit dieser umfassenden Ausstellung, in der große Auftragsarbeiten, monumentale Skulpturen aus vielen wegweisenden Ausstellungen der letzten zwei Jahrzehnte sowie eine große Vielfalt von Zeichnungen gezeigt werden, unterstreicht „frontier“ Barlows Schlüsselrolle in einem traditionell männlich dominierten Medium. Die Ausstellung zeugt von Barlows lebenslanger intensiver Beschäftigung mit den formalen und materiellen Eigenheiten der Skulptur und veranschaulicht, wie ihre Arbeit die Beziehung der Skulptur zu den Objektstrukturen der Welt kontinuierlich in Frage stellt.

Kuratiert von Damian Lentini
Kuratorische Assistenz: Lisa Paland

Gefördert von Henry Moore Foundation & Art Mentor Foundation Lucerne

Phyllida Barlow, untitled: hoard (detail), 2013, Installation view, Norton Museum of Art, West Palm Beach FL, 2013 © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Lila Photo
Phyllida Barlow, untitled: hoard (detail), 2013, Installation view, Norton Museum of Art, West Palm Beach FL, 2013 © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Lila Photo
Phyllida Barlow, untitled: hanginglump, 2, 2012 © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth, Photo: Genevieve Hanson
Phyllida Barlow, untitled: hanginglump, 2, 2012 © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth, Photo: Genevieve Hanson
Phyllida Barlow, untitled: canvasracks; 2018-2019, Installation view, cul-de-sac, Royal Academy of Arts, London, 2019 © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth, Courtesy Cross Steele Collection, Photo: Damian Griffiths
Phyllida Barlow, untitled: canvasracks; 2018-2019, Installation view, cul-de-sac, Royal Academy of Arts, London, 2019 © Phyllida Barlow, Courtesy the artist and Hauser & Wirth, Courtesy Cross Steele Collection, Photo: Damian Griffiths
Phyllida Barlow, Object for the television, 1994, Tate, London
Phyllida Barlow, Object for the television, 1994, Tate, London
Phyllida Barlow, untitled: 11 awnings, 2013, Collection of the artist, London © Paul Crosby
Phyllida Barlow, untitled: 11 awnings, 2013, Collection of the artist, London © Paul Crosby

Entdecken Sie auch die Aktionswoche: Digitale Kunstvermittlung im Haus der Kunst zur Ausstellung "Phyllida Barlow. frontier" von Studierenden des Instituts für Kunstpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München ab dem 12.7.2021. Alle Angebote finden online statt und sind kostenlos.