Dauer

24.11.23, 19:00 - 20:00

Sprache

Englisch

Eintritt

Frei

Info

Diskussion über Herausforderungen und Chancen für internationale Zentren zeitgenössischer Kunst mit Doryun Chong (Deputy Director and Chief Curator, M+, Hong Kong), Bice Curiger (Director, Van Gogh Foundation, Arles), Elvira Dyangani Ose (Director, Macba, Barcelona) Isabel Lewis (Artist, Berlin), Jessica Morgan (Nathalie de Gunzburg Director, Dia Art Foundation, New York), Sir Nicholas Serota (Chair of Arts Council, England, former Director of Tate Galleries, London). Vor dem Hintergrund aktueller politischer und finanzieller Zwänge und den Bedürfnissen und Wünschen einer sich radikal verändernden Gesellschaft werden neue Formen des Engagements, der Gemeinschaftsbildung, der transdisziplinären Programmgestaltung und Ansätze zur Sanierung von Gebäuden debattiert.

Moderation: Andrea Lissoni, Künstlerischer Direktor Haus der Kunst München, Gäste in Anwesenheit. Teilnahme kostenlos.

Teilnehmer*innen

Doryun Chong

Porträt Doryun Chong

Doryun Chong wurde 2013 zum ersten Chefkurator des M+ in Hongkong ernannt. Seit 2016 ist er auch stellvertretender Direktor für den kuratorischen Bereich. In den letzten zehn Jahren hat er alle kuratorischen Aktivitäten und Programme überwacht und den transformativen Wachstum der M+ Sammlungen gelenkt.
Chong kuratierte mehr als zwanzig Ausstellungen vor der Eröffnung des Museums im November 2021, darunter vier Ausgaben von Hongkongs Teilnahme an der Venedig Biennale seit 2015. Gemeinsam mit Mika Yoshitake kuratierte er
Yayoi Kusama: 1945 to Now, die umfassendste Retrospektive der gefeierten japanischen Künstlerin, die es bisher gab. Unter großem Beifall der Kritik und der Öffentlichkeit eröffnete die Ausstellung im November 2022 im M+ und wanderte 2021 in das Guggenheim Museum Bilbao, wo sie zu einer der meistbesuchten Ausstellungen in der Geschichte des Museums wurde.
Bevor Chong zum M+ kam, arbeitete er in verschiedenen kuratorischen Funktionen am Asian Art Museum in San Francisco, am Walker Art Center in Minneapolis und am Museum of Modern Art in New York, wo er mehrere wegweisende Ausstellungen kuratierte. Chong hat zahlreiche Publikationen und Vorträge gehalten und war Mitglied einiger Preisjurys sowie öffentlicher Gremien in Asien, Nordamerika und Europa.

Bice Curiger

Porträt Bice Cruiger

Bice Curiger ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und seit 2013 künstlerische Direktorin der Fondation Vincent van Gogh Arles. Sie war ebenfalls als Chefredakteurin von „Parkett“ tätig, eine Buchreihe mit Gegenwartskünstler*innen, die von 1984—2017 in Zürich und New York erschienen ist. Im Jahr 2011 war Curiger Direktorin der 54. Biennale von Venedig und von 1992—2013 als Kuratorin am Kunsthaus Zürich beschäftigt. Als Editorial Director war sie zwischen 2004 und 2014 für das Magazin „Tate etc.“ aktiv, dem Magazin der Tate in London. Curiger ist als Autorin zahlreicher Publikationen bekannt, darunter die Monographie „Meret Oppenheim – Spuren durchstandener Freiheit/ Defiance in the Face of Freedom“, 1982/1989 Zürich und Boston, oder „Ausbruch & Rausch, Frauen, Kunst, Punk. 1975—1980“, Edition Patrick Frey, Zürich 2020, sowie des Katalogs „Laura Owens & Vincent van Gogh“, Arles 2021. Außerdem erschien 2022 die von Dora Imhof verfasste Arbeitsbiographie, „C  is for Curator“ über Bice Curiger bei König Books.

Elvira Dyangani Ose

Porträt Elvira Dyangani Ose

Elvira Dyanganu Ose ist Direktorin des Museu d’Art Contemporani de Barcelona. Zuvor war sie Direktorin und Chefkuratorin von The Showroom in London. Zuvor war Dyangani Ose Kuratorin der achten Ausgabe der Internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Göteborg (GIBCA) und der Lubumbashi-Biennale in der Demokratischen Republik Kongo. Darüber hinaus war sie Mitglied des Thought Council bei der Fondazione Prada, leitende Kuratorin Creative Time in New York und Dozentin für visuelle Kulturen an der Goldsmiths University of London. An der Tate Modern in London wirkte sie als Kuratorin für internationale Kunst in führender Position bei der Entwicklung der Tate-Bestände aus Afrika und Diaspora mit und arbeitete eng mit dem Africa Acquisitions Committee zusammen. Neben Publikationen über moderne und zeitgenössische, afrikanische Kunst hat Dyangani Ose Vorträge gehalten und Beiträge für Kunstzeitschriften wie „Nka“ und „Atlántica“ verfasst. Sie promovierte in Kunstgeschichte und Visual Studies an der Cornell Universität in New York, absolvierte einen Master in Theorie und Geschichte der Architektur an der Universität Politècnica de Catalunya in Barcelona und einen Bachelor in Kunstgeschichte an der Universität Autònoma de Barcelona.

Isabel Lewis

Porträt Isabel Lewis

Die in Tanz, Philosophie und Literaturkritik ausgebildete Künstlerin Isabel Lewis, wurde 1981 in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik geboren. Sie schafft Werke, die sich einer Klassifizierung widersetzen und Freude, Verbindungen und Durchdringbarkeit bejahen. Lewis wendet einen erweiterten Sinn für das Choreografische an; sie schafft affektive Körpererfahrungen, die alle Sinne in ihrer inhärent kollaborativen Praxis ansprechen. Für viele ihrer Arbeiten sind ihre Terminologien Gelegenheiten: immersive soziale Situationen, in denen die Dramaturgie des Augenblicks in Echtzeit komponiert wird. Ihre Arbeiten wurden international bei Biennalen und Einzelausstellungen sowie bei Musik-, Theater und Tanzfestivals präsentiert. Besondere Anerkennung erhielt sie für ihre Arbeit An Occasion hosted by Isabel Lewis, die 2014 auf der Biennale de l’Image en Mouvement im Genfer Centre d’Art Contemporain und auf der Frieze Art Fair London zu sehen war. Isabel Lewis ist außerdem Professorin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig und leitet seit 2021 die Klasse für Performative Künste.

Jessica Morgan

Porträt Jessica Morgan

Jessica Morgan ist seit Januar 2015 Direktorin der Dia Art Foundation und wurde im Oktober 2017 zur Nathalie de Gunzburg Direktorin ernannt. Bei Dia ist sie verantwortlich für die Stärkung und Aktivierung aller Teilbereiche des multivalenten Programms, einschließlich der bahnbrechenden Land-Art-Projekte, der standortspezifischen Auftragsarbeiten sowie der Sammlungen und Programme an verschiedenen Ausstellungsorten. Seit der Übernahme des Direktorats leitete Morgan eine Reihe von Initiativen zur Bekräftigung und Neubelebung der Gründungsvision und -prinzipien der Nonprofit-Organisation. Seit 2018 leitet sie ein mehrjähriges Projekt zur Modernisierung und Wiederbelebung der Dia. Zuvor war Morgan von 2010 bis 2014 Kuratorin für The Daskalopoulos, International Art, Tate Modern und von 2002 bis 2010 Kuratorin an der Tate. Zusätzlich zu ihrer Arbeit an Ausstellungen beeinflusste sie den Wachstum der Tate-Sammlung maßgeblich. Sie war zuvor Chefkuratorin am Institute of Contemporary Art, Chicago, kuratierte die Verbier Art Summits 2020—2022 und fungierte als künstlerische Leitung der zehnten Gwangju-Biennale im Jahr 2014. Morgan ist Mitglied zahlreicher internationaler Beiräte: der Beirat für die Sammlung MACBA in Barcelona, Spanien; das Auswahlkomitee für den Artist Protection Fund, Institute of International Education in New York; und der Beirat für das Nita Mukesh Ambani Cultural Centre in Mumbai, Indien.

Sir Nicholas Serota

Porträt Nicholas Serota

Nicholas Serota ist Vorsitzender des Arts Council England und Mitglied des Verwaltungsrats der BBC. Von 1988 bis 2017 war Serota Direktor der Tate. Während dieser Zeit kam es zur Eröffnung der Tate St Ives (1993) und der Tate Modern (2000, Erweiterung 2016), sowie zur Umgestaltung des Millbank- Gebäudes zur Tate Britain (2000). Die Tate erweiterte außerdem ihr Interessensgebiet um Fotografie des 20. Jahrhunderts, Film und Performance sowie um das Sammeln von Kunst aus Lateinamerika, Asien, dem Nahen Osten und Afrika. Auch die nationale Rolle der Galerie wurde bedeutsamer mit der Gründung des Plus Tate-Netzwerks, bestehend aus 35 Institutionen im Vereinigten Königreich und Nordirland. Zwischen 1976 und 1988 kuratierte Nicholas Serota als Direktor der Whitechapel Art Gallery zahlreiche Ausstellungen, darunter Robert Ryman, Carl Andre, Gerhard Richter, Eva Hesse, Max Beckmann: The Triptychs, Anselm Kiefer, Philip Guston, Georg Baselitz und Bruce Nauman. In den letzten Jahren war er als Kurator oder Co-Kurator für Ausstellungen von Donald Judd, Howard Hodgkin, Cy Twombly, Gerhard Richter und Matisse: The Cut-Outs tätig.

Andrea Lissoni

Andrea Lissoni

Die Diskussion wird von Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter des Haus der Kunst München, moderiert.