Der Künstler Theaster Gates verarbeitet in seinen Rauminstallationen den Alltag und die Geschichte der afro-amerikanischen Bevölkerung. Seine funkelnden, sich drehenden Eisberge erinnern an Discokugeln. Wie auch Du eine glitzernde Skulptur gestalten kannst, zeigen wir Dir in unserem Tutorial.

Theaster Gates ist ein Künstler. Er ist 47 Jahre alt und lebt und arbeitet in einer großen Stadt in Amerika, nämlich Chicago.
Im Haus der Kunst zeigt er eine Installation. Das ist ein Kunstwerk, das den ganzen Raum einnimmt und aus vielen Einzelteilen besteht. Es sind Objekte, die der Künstler gesammelt hat, aber auch solche, die er selbst gestaltete.
Alle Objekte verbindet ein gemeines Thema: Sie erzählen etwas über den Alltag der schwarzen Bevölkerung in den USA. Theaster Gates ist selbst Afro-Amerikaner.

Theaster Gates. Black Chapel, Ausstellungsansicht Haus der Kunst, Foto: Jens Weber, München
Theaster Gates. Black Chapel, Ausstellungsansicht Haus der Kunst, Foto: Jens Weber, München

Von der Decke hängen beleuchtete Reklametafeln von Restaurants wie Harold’s Chicken. Die dort angebotenen preiswerten Gerichte, wie beispielsweise Chicken Wings, gehören zur traditionell afroamerikanischen Küche namens „Soul Food“, das bedeutet „Essen für die Seele“. Es sind sehr leckere Gerichte, die an fröhliche Essensrunden im Kreis von Freunden und Familie erinnern.

Veronica Porché Ali und Models, 1974
Veronica Porché Ali und Models, 1974

Auf riesigen Leuchttafeln siehst du Fotos afroamerikanischer Fotomodelle und Stars. Selbstbewusst präsentieren sie Mode- und Frisurentrends. Die Fotos stammen aus den 1960er und 1970er Jahren, eine Zeit, in der die meisten Models in Zeitschriften weiße Frauen waren. Die schwarze Bevölkerung in Amerika wurde stark ausgegrenzt. Diese Bilder setzten dem eine hoffungsvolle Botschaft entgegen, indem sie stolze, starke und selbstbewusste Frauen zeigen.

Theaster Gates and The Black Monks, Foto: Oliver Abraham
Theaster Gates and The Black Monks, Foto: Oliver Abraham

Theaster Gates ist auch ein großer Musikfan und spielt selbst in einer Band. In der Ausstellung ist eine große Sammlung von Schallplatten zu entdecken. Gates bekam sie von den Nachfahren von Jesse Owens, jenem schwarzen Leichtathleten, der bei den olympischen Spielen in Berlin 1936 vier Gold-Medaillen gewann. Trotz dieser Erfolge litt Jesse Owens Zeit seines Lebens unter Benachteiligungen aufgrund seiner Hautfarbe.

Theaster Gates bewundert Jesse Owens nicht nur als einen berühmten Sportler, sondern auch sein Wissen über unterschiedliche Musikrichtungen. Um seine Familie ernähren zu können, arbeitete der erfolgreiche Athlet auch als DJ.

An eine Diskothek erinnern in der Ausstellung die mit Spiegeln besetzten funkelnden Gebilde. Gates nennt sie “Houseberge”. “House” ist ein elektronischer Musikstil aus Chicago. Für Theaster Gates ist Musik eine Welt, in der man sich frei ausleben kann und in der Hautfarbe oder Herkunft keine Rolle spielen.

Theaster Gates. Black Chapel, Ausstellungsansicht Haus der Kunst, Foto: Jens Weber, München
Theaster Gates. Black Chapel, Ausstellungsansicht Haus der Kunst, Foto: Jens Weber, München

Mit oder ohne Musik kannst auch du etwas zum Glitzern bringen und einen ganz eigenen und besonderen „Houseberg“ gestalten. Wir zeigen dir wie.

Lege dir zunächst die folgenden Materialien bereit, bevor du beginnst.

Du brauchst:

Karton Alufolie (du kannst auch Verpackung von Schokolade etc. wiederverwenden)
flüssigen
Kleber
Schere
Bleistift
wasserfeste Filzstifte
Wattestäbchen

Los geht’s!

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Housebergs von Theaster Gates – Ein Workshop-Tutorial für zu Hause(XV_pHl8RvOU)

Anne Leopold leitet das Atelier im Haus der Kunst.