
Phew. Künstler*innengespräch
Informationen
- Tune auf Englisch
- Frei
Übersicht aller Veranstaltungen
„Wenn ich meine Stimme verwende, lege ich Wert auf körperliche
Empfindungen... Es fühlt sich gut an meine Stimme rauszulassen, während ich
tief einatme. Ich weiß nicht viel über Perfektion oder Unterhaltung,
aber ich vertraue meinem Gefühl von Zufriedenheit, da es von meinen körperlichen Empfindungen kommt.“ — Phew
Phew ist eine legendäre und überaus produktive Protagonistin der
japanischen Underground-Musik, die seit mehr als vier Jahrzehnten ihren
individuellen künstlerischen Weg geht. Sie verarbeitet elektronische
Sounds und ihre eigene Stimme zu einer minimalistischen, inquisitiven
Musik, in der fiebrige wortlose Gesänge sowie Sprechgesänge einander
überlagern. Aus der Überzeugung, dass „die Musik dem Leben, dem Körper
entspringt“, wählt sie einen intuitiven Zugang für ihre stimmlichen
Experimente, die in warme Schatten akustischer Sounds und
atmosphärischer Synthesizerklänge eingebettet sind. Indem sie
verschiedene Rhythmen und Spuren übereinanderlegt, eröffnet sie den
Hörer*innen eine Vielfalt an Möglichkeiten zur Wahrnehmung von Zeit.
Inspiriert von den Sex Pistols gründete Phew in den späten 1970er Jahren die bahnbrechende Avant-Punk-Psychedelic-Rockband Aunt Sally. In der Folge kollaborierte sie als Solokünstlerin mit Ryuichi Sakamoto, der für die Ausstellung von Dumb Type am Haus der Kunst 2022 eine Soundarbeit beisteuerte, sowie mit Conny Plank, Holger Czukay und Jaki Liebezeit von der Band Can und mit Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten. In der jüngeren Vergangenheit ist sie mit Jim O‘Rourke und mit Ikue Mori (deren Musik im vergangenen Herbst im Rahmen von Joan Jonas‘ Performance im Haus der Kunst zu hören war) Kooperationen eingegangen.
Im Rahmen von TUNE wird Phew am Freitag eine Performance mit Synthesizer, Samples und Gesang geben. Am Samstag wird sie ihr 2017 erschienenes Album Voice Hardcore vorstellen, in dem sie ihre Stimme über sechs faszinierende Tracks schichtet, faltet und verdreht.
Am ersten Abend wird Nina, zurzeit Gastkünstlerin in Hamburgs Golden Pudel Club, ein Eröffnungs-DJ-Set spielen. Ninas Musik transferiert die Hörer*innen in die entferntesten und verstörendsten Winkel einer sonderbaren, atmosphärischen Musik. Sie kreiert Collagen aus Musik concrète, Field Recordings, Filmmusik und gesprochenem Wort.
Die Teilnahme an dem Künstler*innengespräch mit
Phew und Kuratorin Sarah Miles ist kostenfrei
möglich.