Onyeka Igwe & Christelle Oyiri. Film Screenings & Artist Talk

Echoes,


Informationen

Sprache
Echoes auf Englisch
Laufzeit
Anmeldung
Anmeldung erforderlich
Eintritt
5 €, freier Eintritt mit Performanceticket oder Echoes-Pass


Übersicht aller Veranstaltungen

Film Screening: the names have changed, including my own and truths have been altered von Onyeka Igwe

Film Screening und Sound Performance: Collective Amnesia: In Memory of Logobi von Christelle Oyiri  

Im Anschluss Artist Talk: Onyeka Igwe und Christelle Oyiri mit Kuratorinnen Sarah Theurer und Elena Setzer.


Onyeka Igwe

Onyeka Igwe ist eine Künstlerin, die im Medium des Filmes sinnliche Formen der Geschichtsschreibung, der Wissensproduktionen und der Narration untersucht. Ihre Recherche in kolonialen Bild- und Filmarchiven wird dabei durch den Filter ihrer eigenen nigerianisch-britischen Identität geleitet. Durch Videomontage, essayistisches Voice-over, Verkörperung und Klang seziert Igwe die dominanten, linearen Erzählungen jener Archive und fächert zugleich komplexe, geschichtliche Überlagerungen aus einer autofiktionalen Perspektive auf. 

the names have changed, including my own and truths have been altered (2019) verwebt ausgehend von der nebulösen Geschichte um Igwes Großvater vier verschiedene Erzählungen von je unterschiedlicher Materialität und Zeitlichkeit: Da ist das flimmernde 1990er-Videomaterial einer Nollywood- Adaption des ersten Igbo-Romans Omuneko (1933), in welchem Igwes Großvater als Nebenfigur im Konflikt um einen Händler auftaucht, der aufgrund des Verlusts seiner Waren seine Lehrlinge in die Sklaverei verkaufte. Da sind die intimen Gespräche mit ihrem Vater über jenen unbekannten Familienpatriachen; ein nigerianisches Volksmärchen über zwei getrennte Brüder, welches Igwe mittels vorgefundener ethnographischer S/W Aufnahmen illustriert; sowie Igwes eigene audio-visuellen Aufzeichnungen von einer Recherchereise in die Heimatstadt ihrer Vorfahren. Zusammengehalten werden die fragmentierten Ereignisse durch theatrale, geradezu überzeitliche Verkörperungen der Erzählstränge von Igwe und der Tänzer*in Titilayo Adebayo.

In dieser filmischen Assemblage entwickelt Igwe eine vielfach zersplitterte Herkunftsgeschichte, die über diasporische Erfahrungen der Distanz und Nähe sowie über das Verhältnis von Fiktion und Faktizität im Schreiben von Geschichte und Erinnerung reflektiert.

Christelle Oyiri

Christelle Oyiri ist Musikerin und DJ. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie Performancekunst, Installation und Videografie miteinander. Ihre Arbeit beleuchtet vergessene Mythologien und den subtilen Zwischenraum zwischen Erinnerung und Entfremdung, DIY-Kultur und Technologie, Geopolitik und familiären Strukturen.

Oyiri präsentiert ihr Werk im Rahmen des neuen Performanceprogramms Echoes. In ihrer Filmarbeit Collective Amnesia: In Memory of Logobi (2018) setzt sie sich mit Clubkultur, kolonialer Entfremdung und unterschiedlichen Verständnisweisen von Zeitlichkeit auseinander. Die Filmvorführung wird von der Künstlerin musikalisch live begleitet. Die Performance ist inspiriert durch die Arbeit des Schriftstellers Kodwo Eshun über Afrofuturismus und Musik. Oyiri verbindet die west-afrikanische Erzähltradition der Griots mit der Geschichte des Logobi, eines urbanen afro-französischen Tanzes aus der Mitte der 00er-Jahre.

Mit dem Ticket zur Sound Performance von Christelle Oyiri (Crystallmess) haben Sie freien Eintritt zu den zugehörigen Film Screenings & dem anschließenden Artist Talk. Ohne Performanceticket kostet das Ticket für die Screenings und den Talk 5 € an der Abendkasse.

Freier Zugang zur Veranstaltung mit dem Echoes-Pass. Diesen erhalten Sie unter Vorlage des erworbenen Tickets an der HDK-Kasse. Planen Sie daher bitte etwas Zeit vor Ihrem ersten Echoes-Besuch ein.