Wege der Performativität in zeitgenössischer südostasiatischer Kunst, 27. – 28.06.2019

Das Symposium präsentiert die faszinierende Geschichte von Performance-Kunst in Südostasien, in der sich die politisch-ökonomischen Kräfte, Postkolonialismus und Kalter Krieg widerspiegeln, die Südostasien nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt haben. Es bringt renommierte Akademiker und Kuratoren aus Kunstgeschichte, Theater und Film zusammen, die über die zentrale Rolle der Performance seit den 1960er-Jahren bis heute in ihrer Fähigkeit, bildende Kunst, Theater, Tanz, Musik und politischen Aktivismus in der Region zu verbinden, nachdenken.  

Programm Tag 1

Programm Tag 2

Auf dieser Seite finden Sie Kurzfassungen zu den Gesprächen, Vorträgen und Performances des Symposiums, sowie die Biographien aller Beteiligten. 

Panel 1: Aesthetics and Politics of ‘Publicness’ in Southeast Asia

"Performance as Picture: Performativity and Photography in Cambodia"
Dr. Pamela Corey

Die zunehmende Auseinandersetzung mit dem urbanen Wandel und dem eigenen architektonischen Erbe gegen Ende des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends hat in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh eine herausragende Performance-Kultur entstehen lassen. Der Zeitpunkt der Ereignisse, auf die man sich bezog, unterstrich deren Diskrepanz zu der realen Gewalt, die damals sowohl innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen herrschte. Verschiedene Künstler reagierten mit fotografierten Performances an Orten geplanter Stadterneuerung auf diese Tendenzen. Mit ihren Objektiven und ihren Körpern kanalisieren sie den Augenblick in eine poetische und zugleich körperlich erfahrbare Form von Dokumentation und Aktion. Anhand der Werke von Khvay Samnang soll hier erörtert werden, welche Bedeutung die räumlichen Narrative der von diesem Künstler bespielten Orte bei der Ausbildung seiner künstlerischen Stimme gespielt haben könnten, denn diese Orte lagen damals in Phnom Penh, also in seiner unmittelbaren Umgebung. Ausgehend von der ontologischen Beziehung zwischen Fotografie und Performance wird diskutiert, inwiefern diese Arbeiten weniger eine Abwendung von der Fotografie offenbaren als vielmehr eine Kontinuität, die sich aus dem erweiterten Einfluss des Mediums auf die konzeptuellen Verfahren in Phnom Penh im neuen Jahrtausend ergibt. Unter Rückgriff auf Ariella Azoulay werden im Vortrag Khvays Fotoserien aus dieser Zeit als Ereignisse betrachtet, die ganz ähnliche Bedingungen für kontingente Beziehungen und transformative Begegnungen erzeugen wie Performances.


"No Intersection: Where Theatre, Protest and Performance Art in Myanmar Meet"
Nathalie Johnston

In Myanmar gibt es keinen öffentlichen Raum. Öffentlich ist der Körper: oft exponiert, bisweilen kontrolliert, gelegentlich über jeden Verdacht erhaben. Der Körper nimmt Raum ein, ohne diesen jedoch zu besitzen. Er existiert ihm zum Trotz. 

Wie wirken nicht-öffentliche/öffentliche Räume, Theater und marschierende Aktivisten mit Performance-Kunst in der Gesellschaft zusammen? Sie nähren einander, teilen Bewegungen und Geschichte, entziehen sich jedoch dem Narrativ gegenseitiger Verbindung. In Myanmar existieren Performance-Kunst, volkstümliches Theater und Protest nebeneinander. Dieser Vortrag unterstreicht die historischen Zusammenhänge zwischen diesen dreien, um sich mit der zeitgenössischen Kunst der letzten zwanzig Jahre in Myanmar auseinanderzusetzen, insbesondere in Yangon, wo zwischen 1990 und 2015 die meisten dokumentierten Performances entstanden sind. Waren die Nullerjahre die Hochzeit der Performance-Kunst in Myanmar, unterliegt diese in der aktuellen politischen Übergangszeit gewissen Veränderungen. Noch ist unklar, ob die junge Künstlergeneration dies genauso wie ihre Vorgänger akzeptieren wird.

Würden wir uns nach dem Zeitgeist richten, müssten wir die Performance-Kunst vollständig von den traditionellen Zwecken des Theaters trennen. Konzentrieren wir uns nur auf die Kunst, so vernachlässigen wir die Politik, und sobald wir uns auf die Politik einlassen, wird die Kunst zu etwas ganz anderem. Wenn wir aber das Drama des Protests, die Performance des Theaters sowie die theatralische Politik der Performance-Kunst untersuchen, müssen wir den Kontext mit einbeziehen. Was bringt eine Trennung der Kategorien in einem Land, in dem das Theater historisch gesehen schon immer auf der Straße stattfand, der Protest seit über 150 Jahren eine Lebensform ist und die Performance-Kunstszene, als sie in den 1990er-Jahren in ihrer zeitgenössischen Form debütierte, so leidenschaftlich und verständnisvoll begrüßt wurde, dass sie heute noch immer eines der wirkungsmächtigsten Medien myanmarischer Künstler ist? Dieser Vortrag untersucht die Beziehung zwischen Performance-Kunst, Theater und Protest anhand ausgewählter Kunstwerke und Theaterbewegungen der letzten dreißig Jahre in Myanmar, darunter Werke von Künstlern wie Htein Lin, Po Po Po, Phyu Mon und Zoncy.


"Wagering Performativity among Sites and Selves:  Two Cases of Fraught Critical Gestures in Philippine Institutions"

Eileen Legaspi-Ramirez

Thema dieses Vortrags ist das prekäre Verhältnis zwischen Kontingenz und Performativität, das die Geschichte der Performance-Kunst auf den Philippinen zu großen Teilen prägt. Präsentiert werden zwei Projekte (das an der University of the Philippines inszenierte Off-Site, Out of Sight sowie Criticism is Hard Work am Cultural Center of the Philippines), die die Problematik des Engagements mit ihrer Spannung zwischen dem Ausscheren aus der Gegenwart (mit ihren Vorgaben) und dem Formen einer Vision (und den damit verbundenen Risiken des Scheiterns) illustrieren. In beiden Fällen versuchten Künstler, in umstrittene Räume einzudringen: zum einen in die durch informelle Besiedelung des Campus vorbelastete staatliche Universität, zum anderen in einen staatlichen Kulturraum, der rowdyhaften Straßenkindern normalerweise nicht zugänglich ist. An zwei unterschiedlichen Zeitpunkten, nämlich im Jahr 2014 bzw. 2007, erfolgte eine Nachbetrachtung der Projekte, die zeigte, dass die Identitäten der Künstler*innen und Teilnehmer*innen an diesen vorbelasteten Orten unweigerlich mit und gegen einander zu spielen beginnen. Künstler*innen, Veranstalter*innen und Kulturschaffende haben oft Schwierigkeiten, auf dem Boden zu bleiben, wenn sie sich in solch erhabene öffentliche Sphären begeben. Wie kann angesichts dieses Widerstreits zwischen der Verankerung in einer Gemeinschaftsdynamik und dem künstlerischen Drang, beweglich zu bleiben, Performativität zum Tragen kommen?  


Panel 2: Expanding Intermedial Histories 

"Performing Epistemic Disobediences in Manila and Southeast Asia? Decolonial Possibilities in José Maceda’s Udlot-udlot and Ugnayan"
Dr. meLê Yamomo

Meine theoretischen Überlegungen gelten den dekolonialen Möglichkeiten der Klang- und Performancestudien als Handlungen „epistemischen Ungehorsams“ (Mignolo). Die Erforschung südostasiatischer Klang- und Performancepraktiken bedeutet sowohl eine Entwestlichung der Körper- und Geopolitik als auch eine Untersuchung neuer, interdisziplinärer Ansätze von Klang und Performance, um ästhetische Praktiken auf demokratischere, postkoloniale Weise zu denken. Genauso wie sich die zeitgenössische Kunstgeschichte den Visual Studies zuwendet, gehen diese Ansätze methodisch über die übliche Organisation, Standardisierung und Kanonisierung von Repertoires, Kanons und Künstlerbiografien hinaus. In meinem Projekt untersuche ich, wie die Performance-, Bild- und Tonforschung zunehmend Wahrnehmungs- und Produktionsweisen als Teil größerer sozialer und kultureller Prozesse jenseits der „Kunstinstitutionen“ in den Blick nimmt. Aus meiner Sicht ermöglicht dieser Rahmen eine epistemische Wende hin zur Neugestaltung kultureller Prozesse außerhalb der kolonialen Hegemonie, die von früheren künstlerischen Kanons und Institutionen bevorzugt wurde. Der Vortrag geht insbesondere auf José Macedas Udlot-udlot und Ugnayan in ihrem jeweiligen Kontext in Manila und Südostasien ein. Welche Überschneidungen waren zwischen Macedas musikalischer und künstlerischer Laufbahn und dem im ausgehenden 20. Jahrhundert aufkeimenden postkolonialen Denken in der Region zu beobachten? Welche neuen Paradigmen ergaben sich an der Schnittstelle von Ethnomusikologie und Ästhetik des 20. Jahrhunderts?


"Pathways of Performance and Performance Art in Indonesia – ‘When was performance, performance art in Indonesia?’"
Dr. Thomas Berghuis

2006 erschien mein Buch Performance Art in China. Dieses enthält eine kunsthistorische Abhandlung, die die potenzielle Geschichte der „Performance-Kunst“ vorzeichnet. Zudem werden Grundbegriffe der Performance-Kunst erläutert und diese innerhalb der zeitgenössischen Kunst verortet. Auch in China besteht dringender Bedarf an Diskursen und Praktiken der Performance-Kunst, die auf die Rolle des „Öffentlichseins“ verweisen und Performance als direkte Aktion sowie den Akt der Performance als Recht zu handeln verorten. Als ich darüber nachdachte, eine Geschichte der Performance-Kunst in Indonesien zu schreiben, sah ich mich schon bald mit den theoretischen und methodischen Herausforderungen der Kunstgeschichte konfrontiert. Diese ist durchdrungen von Unterscheidungen – zwischen Kulturen und Traditionen, bildender Kunst und Handwerk, Objekten und lebendigen Kunsttraditionen. Wie kann Kunstgeschichte dazu dienen, Geschichten der Performance-Kunst zu schreiben, wenn nicht durch Dokumentation?

„Performativ“ und „Performativität“ sind Konzepte, die sich sprachlich verfasster Begriffe bedienen, um die Rolle der Aktion bezogen auf die künstlerische Form zu beschreiben. In meiner aktuellen Studie untersuche ich die Position von Kunst bezogen auf die Aktion und entscheide mich somit dafür, Performance mit der absichtsvollen und bewussten Aktion und dem Akt der Performanz (d.h. der Darbietung) in Beziehung zu setzen. Die Frage „Wann war Performance, Performance-Kunst in Indonesien?“ bietet die Möglichkeit, mehrere Pfade der Betrachtung einer Geschichte der zeitgenössischen Performance-Kunst Indonesiens zu eruieren. Dabei werden eine Reihe von Fallbeispielen diskutiert, die eine Verbindung von performativen Praktiken und potenziellen Vorstellungen von zeitgenössischer Performance-Kunst in Indonesien ermöglichen. Der Vortrag befasst sich mit Performances der frühen 1980er-Jahre, die auf performative Aktionen der 1970er-Jahre folgten und sich darauf konzentrierten, kulturelle Traditionen und Identitäten im zeitgenössischen Indonesien zurückzufordern. Diskutiert werden unter anderem Arbeiten von Hardi, Bonyong Munny Ardhi und Semsar Siahaan. Weitere Überlegungen gelten frühen Performance-Aktionen der 1980er-Jahre – etwa von Arahmaini, Heri Dono und Eddie Hara.


"Unpacking Indonesian ‘Performance Art’ as Transdisciplinary Collaborations in the 1980s and 1990s"

Dr. Amanda Rath

Die „Generation der 80er“ markiert rückblickend den Beginn der zeitgenössischen Performance in der bildenden Kunst Indonesiens. So lässt die Performance-Kunst in Indonesien spätestens seit den 1980er-Jahren die Grenzen zwischen verschiedenen Bereichen und performativen Traditionen verschwimmen, insbesondere zwischen traditioneller Performance und experimentellem Theater, Musik und Literatur sowie zwischen bildenden Künstlern mit und ohne akademische Ausbildung. Diese Präsentation untersucht die Entstehung von Schlüsselbegriffen in der Debatte über die Verortung der Performance innerhalb der bildenden Kunst sowie die Definition der Installationskunst als Umgebung und Raum für Performance und performative Inszenierung. Eine entscheidende Rolle in dieser Diskussion spielten Fragen nach den Orten des kulturellen Zitierens und Bezugnehmens – im kritischen Gegensatz zur Aneignung – bei der Produktion von zeitgenössischer Performance- und Installationskunst als neuem Medium.

Mein Vortrag geht von der „Generation der 80er“ aus und befasst sich insbesondere mit den performativen Kunstgruppierungen im Bandung der 1980er- bis Mitte der 1990er-Jahre, etwa Studiklub Teater Bandung, Sumber Waras, Perengkel Jahé, Jeprut, Gerbong Bawah Tanah und Blah Blah Blah Wer. Einzelne Fallbeispiele beziehen sich auf Werke von Andar Manik, Marintain Sirait, Isa Perkasa, Nandang Gawe, Tisna Sanjaya, Wawan Husin und Yoyo Yogasmana. Es geht dabei um die konzeptionelle Entwicklung der zeitgenössischen Performance-Kunst in diesen Gruppen und den Perspektivwechsel von spezifischen Problemen der bildenden Kunst zu einer größeren, nachhaltigeren Bewegung kritischen Engagements und kultureller Praktiken, die darauf abzielt, den Pathologien staatlicher Modernisierungsprogramme entgegenzuwirken. Wichtig für diese Diskussion ist insbesondere der inter- und transdisziplinäre, kollaborative Charakter dieser Gruppen und ihrer Dauerprojekte sowie die potenziellen soziokulturellen Implikationen der damit verbundenen Prozesse. So ging es bei einigen Methoden auch um verdichtete spirituelle Praktiken. Bis zu einem gewissen Grad zielte Augusto Boals „Bewusstseinsbildung“ durch Theater darauf ab, den Körper und das handelnde Selbst von normativen Systemen zu befreien sowie von jenen Vorgaben, wie er handeln und sich bewegen soll, um für die Gesellschaft lesbar zu bleiben. Es ging darum, sich eine anders wirkende Art des Seins in der Welt vorzustellen sowie die Potenziale nichtlinearer kreativer Interventionen zu nutzen.

Keynote Vortrag 1:

"Sedimented Acts: Southeast Asian Artists’ Engagements with History Through Performance"
Prof. Nora A. Taylor

In Performing Remains: Art and War in Times of Theatrical Reenactment schreibt Rebecca Schneider im Hinblick auf zeitbasierte Werke: „Geschichte ist eine Reihe sedimentierter Akte, die nicht die historischen Akte selbst sind, sondern der Akt, jedes Ereignis im Nachhinein zu bewahren.“ Das Wort Sediment evoziert eine Substanz, die sich am Grund des Flussbetts abgesetzt hat, eine Quelle, die einmal in Bewegung war und nun festsitzt. Bei der Erforschung von Performance-Kunst gilt es, die Zeitlichkeit aufzuheben und das Handeln sowie sein Nachleben sowie seine Vergangenheit und Gegenwart anhand von Fotos oder Bildern zu betrachten. Dieser Vortrag untersucht zeitbasierte Arbeiten von Künstlern aus Vietnam, Myanmar und Singapur. Durch die Betrachtung ihrer heutigen Existenz als Fragment, Relikt, Dokument oder Erinnerung gerät sowohl ihr historischer Moment als auch ihre Zukunft in den Blick. Praktiken der Performance-Kunst in Südostasien bieten einen Einblick in Prozesse der Historisierung: Sie zeigen, wie Kunstwerke in Erinnerung bleiben – selbst in einer feindlichen Umgebung infolge von Kriegen und politischen Unruhen, denen sie ihre Existenz verdanken. Sie sind keine Gesten der Nostalgie, sondern Meta-Narrative, die die Zeitlichkeit der zeitgenössischen Kunst infrage stellen.

Keynote Vortrag 2:

"Animistic Medium: Genealogy of Performativity and Southeast Asian Contemporary Art"
Dr. May Adadol-Ingawanij

In Film, Medien und Kunst ontologisch zu denken bedeutet, eine emblematische Szene, Figur oder einen Mythos des Ursprungs zu denken. Zur Geistesgeschichte der westlichen Filmtheorie gehören etablierte Topoi wie die Höhle, der körperlose Blick ins Dunkle sowie Zuschauer, die vor der Leinwand fliehen. Würden wir mit dieser Art des Denkens aus südostasiatischer Perspektive experimentieren, welches wären exemplarische Szenen, Figuren und Mythen, die es uns ermöglichten, Fragen der Ontologie zu stellen? Wie würden wir von einer Praxis, einer Geschichte, einem Fragment, einer Genealogie des Mediums oder einem ästhetischen Verfahren irgendwo in Südostasien ausgehen, um grundlegende Fragen der Kunst-, Film- und Medientheorie zu stellen, etwa: Was ist ein Bild? Inwiefern haben Bilder und Objekte eine Seele? Wie sprechen uns expressive Formen an, wie artikulieren sie sich?  

In diesem Vortrag soll die Frage der Performativität künstlerischer Ansprache und Äußerung in der südostasiatischen Gegenwartskunst anhand der emblematischen Szene animistischer Opferrituale theoretisch verhandelt werden. Es geht dabei um eine Untersuchung menschlich-nichtmenschlicher Kommunikation: wandernde Filmprojektionsrituale, die während des Kalten Krieges als eine Opfergabe an mächtige nichtmenschliche Präsenzen in und um Thailand aufgeführt wurden. Der Vortrag behandelt rituelle Praktiken und Repertoires der Opferung an Geister und mächtige nichtmenschliche Wesen als einen Ort, an dem die Potenzialität expressiver und performativer Praxis gedacht werden kann. Schwache Menschen in prekärer Lage vollführen Äußerungen und Gesten, wobei körperliche, materielle, installative und technologische Praktiken und Werkzeuge ineinander verwoben werden. Dabei rufen sie mächtige nichtmenschliche Kräfte und Wesen an. Die Untersuchung der Bewegtbildarbeiten von Künstlern wie Korakrit Arunanondchai (No History in a Room Filled with People with Funny Names 5), Araya Rasdjarmrearnsook (An Artist Is Trying to Return to 'Being a Writer'), Ho Tzu Nyen (The Critical Dictionary of Southeast Asia), Lav Diaz (A Lullaby to the Sorrowful Mystery), Anocha Suwichakornpong (By the Time It Gets Dark) und Apichatpong Weerasethakul (Fireworks [Archive]) in Verbindung mit animistischen Projektionsritualen eröffnet generative Formen des Denkens über die Ungenauigkeiten und Idiosynkrasien von Berührung, Beleuchtung, Maßstab, Dauer und Äußerung, wodurch die Beschreibung und Interpretation des Umgangs dieser Künstler mit Fragen sozialer Gewalt, historischer Zerstörung und kollektiver Umsiedlungserfahrung zu einer enormen Herausforderung wird. Unter diesen künstlerischen Praktiken sollen in diesem Vortrag folgende Tendenzen identifiziert werden: die Beschäftigung mit Unwissenheit, Form als Keimung und Leben, die Intensität skalarer Verschiebungen sowie Empfindungen, die sich an der Grenze der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit abspielen. 

Panel 3: Performing Identities 

"Things Happen When We Remember: Memory and the Archive in FX Harsono’s Works"
Dr. Wulan Dirgantoro

Der Beginn von Indonesiens Post-New Order-Ära im Jahr 1998 läutete eine Wiederbelebung der chinesischen indonesischen Identitätspolitik ein. Nach der Abschaffung der Assimilationsgesetze der Neuen Ordnung konnten die chinesischen Indonesier wieder ihre Kultur und Identität zum Ausdruck bringen und ihre Geschichte auf eine Weise neu entdecken, die zuvor verboten oder eingeschränkt war. Diese neu gewonnenen Freiheiten nutzend, begannen sich einige chinesisch-indonesische bildende Künstler in ihren Werken mit Themen wie Trauma, Erinnerung und Geschichte zu befassen. Ausgehend von persönlichen und kollektiven Erinnerungen an die Zeit antichinesischer Diskriminierung und Gewalt „erinnern“ sich chinesisch-indonesische Künstler und erforschen alternative Sichtweisen der chinesisch-indonesischen Geschichte. Dieser Beitrag untersucht die Werke von FX Harsono (geb. 1949) und erkundet dabei insbesondere, wie seine Performance-Arbeiten das Konzept der Archivierung und den „Impuls des Sammelns“ thematisieren, um an die Geschichte und das Trauma chinesischer Indonesier nach dem Ende der Neuen Ordnung zu erinnern und dies zur Aufführung zu bringen. Dieser Vortrag versucht nachzuweisen, dass die Werke chinesisch-indonesischer Künstler im Kontext der indonesischen zeitgenössischen Kunstszene verstanden werden müssen, und unterzieht historische „Wahrheiten“ nach dem Ende der Neuen Ordnung einer kritischen Analyse.


"Rebuilding Space, Body and Self: Alienation and Appropriation in Marintan Sirait’s Performative Practice"

Sally Oey

Im Mittelpunkt dieser Präsentation steht die performative Praxis der indonesischen Künstlerin Marintan Sirait in den 1990er-Jahren. Diese basiert auf einem tiefgreifenden Verständnis für den sich im strukturierten Raum bewegenden Körper. Ursprünglich zu klassischen Tänzerin ausgebildet, entwickelte Sirait in den 1980er-Jahren eine Faszination für experimentelle Körperbewegungen und Musik. Dies inspirierte sie, einen multidisziplinären Ansatz zu verfolgen, bei dem die bewusste körperliche Auseinandersetzung mit Bewegung, Raum, Materialien und Klang eine intime multi-sensorische Erfahrung ermöglicht. Der Vortrag befasst sich insbesondere mit Siraits Performance- und Installationsprojekt Kami Sedang Membangun Rumah (Building a House), in dem Fragen des entfremdeten Körpers, des Selbst und der transformativen Qualität ritueller Akte verhandelt werden.

Ähnlich wie andere indonesische Künstler*innen ihrer Generation spricht Sirait in dieser Arbeit die repressive Situation während des New Order Regime (1966-1998) an, jedoch aus einer persönlichen, existentiellen Perspektive, wie sie selten artikuliert wird. Dieses Regime führte Regelungen ein, die es ermöglichten, bis in den intimsten Raum vorzudringen – das eigene Zuhause, das nach Sirait untrennbar mit dem Körper und dem Selbst verbunden ist. Dieser Vortrag stellt die Frage: Wie geht die Künstlerin mit dem eigenen Körper als Schauplatz von Machtkämpfen um, wie verarbeitet sie den Prozess der Entfremdung, der sich in ihrem zerrissenen Selbst, ihrem „Zuhause“ abspielt? Auf welche Weise gelingt es ihr, durch performatives Handeln jene zerbrochene Beziehung wieder aufzubauen, die das Selbst nicht nur mit dem eigenen Körper, sondern mit der Welt verbindet?

"Unerforschte Entfernung: Performance zwischen Hier und Dort"
Künstlergespräch mit Anida Yoeu Ali 

Die Künstlerin, Wissenschaftlerin und globale Agitatorin Anida Yoeu Ali wird in einer Mischform aus Performance, Vortrag und visueller Präsentation über Transnationalismus, Andersartigkeit und Exilerfahrung sprechen. In ihrem jüngsten Werk The Red Chador (2015–2017) wandte sie sich offen gegen die wachsende Islamfeindlichkeit, sei es auf den Straßen von Paris nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo oder auf den Spielwiesen wohlhabender US-amerikanischer Trump-Wähler. Mit der Beschlagnahmung des Kleidungsstücks durch Mitarbeiter einer israelischen Fluglinie fand dieses Performance-Projekt ein jähes Ende. Alis stets kontrovers angelegte Werke richteten sich gegen das Weiße Haus (My Asian Americana, 2011, Return to Sender, 2012), wurden durch anonymen Vandalismus verunstaltet (1700% Project, 2010) und sogar von Vietnams Kulturpolizei zensiert (Pushing Thru Borders, 2003). Im Rahmen ihrer Arbeit als Mitbegründerin des Medienlabors Studio Revolt wird Ali auch auf die aktuelle Rechtsprechung und deren nachhaltige Auswirkungen auf das Leben kambodschanischer Amerikaner eingehen. In ihren provokativen Performances und Videoarbeiten setzte sich die Künstlerin mit der Vergangenheit der Diaspora sowie den heutigen Konturen hybrider Identitäten auseinander. Sie ist überzeugt, dass Kunst ein notwendiges Werkzeug für individuellen und gesellschaftlichen Wandel ist und Performances bei Zuschauern und Performern gleichermaßen spontane Emotionen, Reaktionen und Aktionen auslösen können. In ihrem Vortrag wird Ali auf die Herausforderungen der Arbeit als »diasporische« Künstlerin eingehen, deren besondere Erfahrungen und Vorrechte einen ständigen Perspektivwechsel zwischen "Insider/Outsider"-Identitäten ermöglichen. Doch auch die Problematik ihres kollaborativen Ansatzes soll zur Sprache kommen, mit dem sie die Öffentlichkeit in eine Diskussion über Fragen sozialer Gerechtigkeit einbeziehen will. Ausschlaggebend für Alis künstlerischen Ansatz ist nach wie vor ihre Faszination für Andersartigkeit und Vertreibung – sei es in dem Projekt The Buddhist Bug (2009–2015) oder in ihren Arbeiten mit Stimmen aus dem Exil, etwa in Filmen wie Cambodian Son (2014) und Verses in Exile (2015). Somit sind Alis künstlerische Werke auch als Beiträge zu internationalen Dialogen, kommunalen Kampagnen und künstlerischem Widerstand gegen unterschiedliche Orte der Unterdrückung konzipiert.

Panel 4: Archiving Performativity 

"Form and Process"
Chương-Đài Võ

Dieser Vortrag befasst sich mit der Beziehung zwischen dem Performativen und dem Archiv. Das wechselseitige Verhältnis von Dokumentation und Performance weist eine poröse Grenze zwischen Kunst und Archiv, Form und Prozess auf. Das erste Fallbeispiel widmet sich dem Lee Wen Archive, in dem die Performances dieses Künstlers dokumentiert sind, sowie dessen Notiz- und Skizzenbüchern als Ort der Performance. Im zweiten Beispiel geht es um Ho Tzu Nyens The Critical Dictionary of Southeast Asia als Modell dafür, wie Archive als offene narrative Strukturen gedacht werden können.


"Performativity Without Performance? Reflections and Questions on Medium in Post-Conceptual Contemporary Art"

Dr. Roger Nelson 

Hat die Performance – zeitgebundene Kunst, gemacht mit Körpern –innerhalb der „Südostasiatischen Gegenwartskunst“ eine Sonderstellung? Ist sie ein privilegiertes Medium innerhalb post-konzeptioneller Praktiken? Oder bedeutet die Tendenz zeitgenössischer Künstler, mit verschiedenen Medien und Techniken zu arbeiten und somit den häufig transmedialen Charakter moderner Kunst in der Region abzubilden, dass Performance nur eine von vielen künstlerischen Strategien ist? Lässt sich Performativität auch ohne die Präsenz von Performance heraufbeschwören oder implizieren? 

In meinem Beitrag stelle ich einige Überlegungen an über die von mir kuratierte Ausstellung And in the Chapel and in the Temples: Research in Progress by Buddhist Archive of Photography and Amy Lien and Enzo Camacho, die vom 1. Dezember 2018 bis 10. Februar 2019 im NTU Centre for Contemporary Art Singapore's Lab lief. Dort wurde ein Wandbild von Amy Lien und Enzo Camacho gezeigt, das wiederum auf ein weiteres Wandbild verwies, um sich damit konzeptionell auseinanderzusetzen: Alfonso Ossorios Angry Christ, das dieser 1950 in einer Kapelle in Negros Occidental auf den Philippinen malte. Lien und Camacho schufen ihr Wandbild vor Ort im Ausstellungsraum innerhalb weniger Tage, kurz vor Eröffnung der Ausstellung. Der Prozess der Entstehung war nicht öffentlich. War es dennoch möglich, durch das Erscheinen des Wandbildes und seinen temporären Charakter eine performative Wirkung der Malerei zu implizieren? Neben dem Wandbild zeigte die Ausstellung Bilder aus einem Archiv mit Fotografien, die buddhistische Mönche in Luang Prabang gemacht und/oder gesammelt hatten und die ursprünglich als Werkzeuge monastischer Pädagogik dienten. Die Bildobjekte im Buddhistischen Archiv der Fotografie wurden somit ursprünglich von Mönchen auf eine ähnliche Art und Weise „aufgeführt“, wie Archivkünstler Koh Nguang How (so beschrieben von Nora A. Taylor) sein Singapore Art Archive Project „animiert“ und „performt“. Auch wenn sich diese Fotografien weit entfernt von jenem Tempel befinden, in dem die Originale archiviert sind, weisen sie noch immer auf das performative Storytelling ihres Erzähltwerdens hin? Aus solchen Überlegungen ergeben sich Fragen nach dem Status der Performance als Medium innerhalb der post-konzeptionellen zeitgenössischen Kunst in Südostasien.


"Performance Lecture: 
Conspiracy of Files"
Ho Rui An

Könnte der Moment der Öffnung eines Archivs auch eine seiner Zwangsvollstreckungen sein? In Conspiracy of Files wird eine denkwürdige historische Episode in Singapur, die so genannte marxistische Verschwörung von 1987, zum Ausgangspunkt für eine Untersuchung des Verhältnisses zwischen Staatsmacht, Archiv und den Akten, aus denen es besteht. In diesem Close Viewing werden jedoch weniger die Akten selbst als der Akt der Archivierung untersucht: eine performative Geste, die der Beschwörungsformel "Es steht in den Akten" eine eigentümliche Macht verleiht.


Biografien:

Anida Yoeu Ali ist Künstlerin. Ihre Arbeiten umfassen sowohl Performance, Installation, Video und Bilder als auch öffentliche Begegnungen und politische Agitation. Als Khmer-Muslima der ersten Generation ist sie in Kambodscha geboren und in Chicago aufgewachsen. Sie ist Gründungspartnerin von Studio Revolt, einem unabhängigen, von Künstler*innen geführten Medienlabor in Phnom Penh. Ihr multidisziplinäres Werk The Buddhist Bug wurde in Galerien in Phnom Penh, beim Singapore International Photography Festival, im Malaysia Heritage Centre Singapore sowie beim Southeast Asia ArtsFest London und auf der fünften Fukuoka Asian Art Triennale gezeigt.

Dr. Eva Bentcheva ist derzeit Postdoc-Stipendiatin des Goethe-Instituts im Haus der Kunst. Der Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen und kuratorischen Tätigkeit liegt auf Performance- und Konzeptkunst aus Süd- und Südostasien und deren Diaspora. Zuvor war sie als Adjunct Researcher am Tate Research Centre: Asia sowie als Senior Teaching Fellow an der SOAS University of London tätig. 

Dr. Thomas J. Berghuis ist freier Kurator und Kunsthistoriker mit Sitz in den Niederlanden. Kürzlich wurde er vom Lucas van Leyden Fund in den Niederlanden zum City Curator of Leiden ernannt. Er ist Autor von Performance Art in China (2006) und forscht neuerdings über Performancekunst in Indonesien von 1970 bis heute.

Dr. Pamela Nguyen Corey ist Dozentin für südostasiatische Kunst an der SOAS University of London. Derzeit arbeitet sie an der Vollendung des Manuskripts für ihr Buch The City in Time: Contemporary Art and Urban Form in Vietnam and Cambodia und ist Mitherausgeberin einer Sonderausgabe des Oxford Art Journal zum Thema Stimme als Form, die 2020 erscheinen soll. 

Dr. Wulan Dirgantoro ist McKenzie Postdoctoral Fellow an der School of Culture and Communication der University of Melbourne. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich Gender und Feminismus sowie Trauma und Erinnerung in der modernen und zeitgenössischen Kunst Indonesiens. Zu ihren Publikationen gehört Feminisms and Indonesian Contemporary Art: Defining Experiences (2017).

Dr. May Adadol Ingawanij ist Reader in Visual Culture an der University of Westminster, wo sie das Centre for Research and Education in Arts and Media (CREAM) leitet. Derzeit schreibt sie an einem Buch mit dem Titel Contemporary Art and Animistic Cinematic Medium in Southeast Asia, unterstützt durch das British Academy Mid-Career Fellowship (2018–2019). Zu ihren jüngsten kuratorischen Projekten gehören Animistic Apparatus (derzeit laufend), Lav Diaz Journeys (London 2017), On Attachments and Unknowns (Phnom Penh 2017) und Comparing Experimental Cinemas (Bangalore 2014).

Nathalie Johnston ist Gründerin und Direktorin von Myanm/art, einem Ausstellungsraum und Ressourcenzentrum, das aufstrebende myanmarische Künstler in Yangon und im Ausland unterstützt.

Annie Jael Kwan ist freie Kuratorin und Wissenschaftlerin. Ihre kuratorische Initiative Something Human veranstaltet seit 2012 Ausstellungen und Live-Kunst in Großbritannien sowie im Ausland, um die grenzüberschreitende Bewegungen zu erforschen, darunter das Projekt M.A.P. (Movement x Archive x Performance) 2017 im Diaspora-Pavillon in Venedig sowie die wegweisende Southeast Asia Performance Collection der Live Art Development Agency in London, die Forschern, Künstlern und Kuratoren Zugang zu Performancekunst-Materialien aus der Region bietet. Sie ist Gründungsmitglied des Netzwerks Asia-Art-Activism, das bis August 2019 in Raven Row zu Gast ist. 

Dr. Damian Lentini ist Kurator am Haus der Kunst, München. Nach seiner Promotion an der University of Melbourne (2009) zog er 2014 nach Deutschland. Er hat unter anderem Ausstellungsprojekte mit El Anatsui, Sarah Sze, Harun Farocki, Raqs Media Collective sowie Forensic Architecture betreut. Im Jahr 2018 kuratierte er die Kapsel-Ausstellung von Khvay Samangs Popil im Haus der Kunst.

Roger Nelson ist Kunsthistoriker und Kurator an der National Gallery Singapore. Er absolvierte ein Postdoc-Stipendium an der Nanyang Technological University und promovierte an der University of Melbourne über moderne und zeitgenössische „kambodschanische Künste“. Er ist Mitbegründer und Mitherausgeber der Zeitschrift Southeast of Now: Directions in Contemporary and Modern Art in Asia

Sally Oey studierte Kunstgeschichte, Interkulturelle Kommunikation und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Universität Leiden. Als Doktorandin an der LMU gilt ihr Forschungsinteresse zeitgenössischen künstlerischen Praktiken aus Indonesien, die performative Strategien anwenden und auf Fragen des Andersseins Bezug nehmen. Ihre Forschung wird durch Promotionsstipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Bayerischen Gleichstellungsförderung unterstützt. 

Eileen Legaspi Ramirez ist Schriftstellerin, Forscherin sowie Kritikerin und unterrichtet am Department of Art Studies der University of the Philippines (UP). Nach ihrem Abschluss in Journalismus und Kunstgeschichte an der UP forscht sie derzeit langfristig über ortsspezifische kommunale Kunstinitiativen auf den Philippinen und interessiert sich besonders für Fragen zu Affekt, Wirksamkeit und Handlungsfähigkeit.   

Dr. Amanda Katherine Rath lehrt moderne und zeitgenössische Kunst Südostasiens am Institut für Ostasiatische Philologien sowie am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main. 

Ho Rui An ist Künstler und Schriftsteller, der an den Schnittstellen von zeitgenössischer Kunst, Kino, Performance und Theorie arbeitet. Dabei bedient er sich der Medien Vortrag, Essay und Film und sondiert, wie Bilder im Zeitalter von Globalisierung und Regierungskontrolle produziert werden, zirkulieren und verschwinden. Im Jahr 2018 war er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Prof. Nora A. Taylor lehrt als Alsdorfer Professor für süd- und südostasiatische Kunst an der School of the Art Institute of Chicago. Sie ist Autorin von Painters in Hanoi: An Ethnography of Vietnamese Art (Hawaii 2004/NUS Press 2009) und Mitherausgeberin von Modern and Contemporary Art: An Anthology (Cornell SEAP 2012) und hat zahlreiche Artikel sowie zwei Sammelbände zur modernen und zeitgenössischen vietnamesischen und südostasiatischen Kunst veröffentlicht. Zudem ist sie Mitherausgeberin einer bevorstehenden Sonderausgabe des Art Journal zur Geschichte als Figur in den Werken zeitgenössischer süd- und südostasiatischer Künstler.

Chương-Đài Võ forscht am Asia Art Archive im Fachgebiet moderne und zeitgenössische Kunst in Südostasien. Publiziert hat sie in Afterall Journal, Revues culturelles (in Kürze), Southern Constellations: The Poetics of the Non-Aligned, in Modern Quarterly des Taipei Fine Arts Museum sowie in Journal of Vietnamese Studies

Dr. Mechtild Widrich forscht an der Schnittstelle von Performance und Baukultur. Sie hat über Reperformance, feministischen Aktionismus und Denkmäler sowie im Rahmen einer breit angelegten Studie über Standortspezifität und nationale Identität über Singapurs aktuelle Museumslandschaft publiziert. Widrich unterrichtet am Art Institute of Chicago und ist Mitglied im Board des Art Journal

Dr. meLê Yamomo lehrt als Assistant Professor für Theater- und Klangwissenschaften an der Universität Amsterdam. Er ist Autor von Sounding Modernities (Palgrave Macmillan, 2018) und Preisträger des „Veni Innovation Grant“ (2017–2021) für sein Projekt „Sonic Entanglements“. Zudem ist er Stipendiat des Interweaving Performance Center sowie Artist-in-Residence am Theater Ballhaus Naunynstrasse in Berlin.


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