Zdenka Badovinac: "Art as a Parallel Cultural Infrastructure / Legacy of Post War Avantgardes from Former Yugoslavia"

11.2.16

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About Zdenka Badovinac: "Art as a Parallel Cultural Infrastructure / Legacy of Post War Avantgardes from Former Yugoslavia"%

In Osteuropa gab es verschiedene Kunstrichtungen, die mit dem internationalen Genre der Institutionskritik verglichen werden können. Als Hauptunterschied ist festzuhalten: Während sich im Westen diese Kritik vornehmlich mit starken, bestehenden Institutionen auseinandersetzte und oft Verbesserungsvorschläge beinhaltete, konzentrierte sich die osteuropäische Institutionskritik vor allem auf die Frage, wie Institutionen neu aufgebaut werden können. 

Diese Tradition spiegelt ein Bedürfnis nach einer funktionierenden Infrastruktur wider, nach guten und progressiven Institutionen, die angemessene Bedingungen für Künstler schaffen und ihnen die Kommunikation mit der Welt erleichtern. Zdenka Badovinac hat auf diese Tatsache bereits an anderer Stelle aufmerksam gemacht, etwa in der Retrospektive der "Neue Slowenische Kunst"-Bewegung, die in diesem Jahr in der Moderna galerija in Ljubljana stattgefunden hat. Das NSK-Kollektiv diente kraft seiner Selbstorganisation und eines starken Netzwerks von Gleichgesinnten als strategische Vertretung der offiziellen, unterentwickelten kulturellen Infrastruktur, und sah sich im internationalen Kontext, in dem es als gleichberechtigter Partner anerkannt werden wollte.

Zdenka Badovinac ist Kuratorin und Autorin und seit 1993 Direktorin der Moderna galerija in Ljubljana. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf die schwierigen Prozesse einer Neudefinition von Geschichte entlang unterschiedlicher Avantgarde-Traditionen in der zeitgenössischen Kunst. In ihrer Ausstellung "Body and the East—From the 1960s to the Present" (1998) thematisierte sie diese Fragen zum ersten Mal. Badovinac war außerdem Initiatorin der ersten osteuropäischen Kunstsammlung Arteast 2000+. Seit 2011 wird diese Sammlung als Dauerausstellung im neuen Museum für zeitgenössische Kunst Metelkova gezeigt.

Zur Veranstaltungssreihe "Kunst und Historiografie" fanden vier Vorträge mit anschließendem Seminar statt.

Asier Mendizabal "Face Value (the Possibility of the Terrible)" Donnerstag, 22.10, 19 Uhr: Vortrag (AdBK) Freitag, 23.10, 10 Uhr: Seminar (HDK) 

Antony Hudek "Making (Up) Queer Histories" Donnerstag, 26.11, 19 Uhr: Vortrag (HDK) Freitag, 27.11, 10 Uhr: Seminar (HDK) 

Zdenka Badovinac "Art as a Parallel Cultural Infrastructure / Legacy of Post War Avantgardes from Former Yugoslavia" Donnerstag, 14.01, 19 Uhr: Vortrag  (HDK) Freitag, 15.01, 10 Uhr: Seminar (HDK) 

Gerard Byrne "Museums for playback" Donnerstag, 28.01, 19 Uhr: Vortrag  (AdBK) Freitag, 29.01, 10 Uhr: Seminar (HDK) 

Eine Kooperation des Lehrstuhls für Philosophie | Ästhetische Theorie an der Akademie der Bildenden Künste und des Haus der Kunst. Organisation: Stefan Apostolou-Hölscher, Patrizia Dander, Maria Muhle, Jenny Nachtigall, Andrea Saul

"Kunst und Historiografie – Eine mimetische Konstellation" war eine Veranstaltung der DFG-Forschergruppe "Medien und Mimesis".