Vortragsreihe zu DER ÖFFENTLICHKEIT — VON DEN FREUNDEN HAUS DER KUNST: Chantal Mouffe

23.5.13

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Chantal Mouffe: Critical Artistic Practices as Counter-Hegemonic Interventions  [Kritisches künstlerisches Handeln als antihegemoniale Intervention] 

Die Bedeutung der Kunst wird in unserer Gesellschaft immer zentraler. Aber kann sie heute noch eine kritische Rolle spielen?  Nicht selten, so Chantal Mouffe, werde argumentiert, der Kapitalismus habe in sämtlichen Bereichen zu einer Dominanz der Ästhetik geführt. In der Folge sei eine hedonistische Kultur entstanden, die der Kunst keinen Raum mehr für subversive Erfahrungen lasse. Die Grenzen zwischen Kunst und Werbung hätten derart an Schärfe verloren, dass öffentliche Räume der Kritik nicht mehr denkbar seien. Zudem mache die zunehmende Kontrolle des Marktes eine Unterscheidung zwischen öffentlich und privat immer schwieriger (zumal sogar das Öffentliche heute privatisiert sei). Jegliche kritische Geste werde augenblicklich von kapitalistischen Unternehmensstrukturen neutralisiert und kompensiert.
Chantal Mouffe teilt diese Einschätzung nicht.

In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich mit der Frage, wie durch künstlerisches und kulturelles Handeln Widerstandsräume entstehen, die das imaginäre Umfeld untergraben, das die Voraussetzung für die kapitalistische Reproduktion ist. Mouffe stellt die These auf, dass sich das politische Potenzial solcher Räume nur erkennen lässt, wenn wir künstlerischen Widerstand als agonistische Intervention im Kontext antihegemonialer Konflikte begreifen.

Chantal Mouffe ist Professorin für Politische Theorie und Direktorin des "Centre for the Study of Democracy” an der University of Westminster in London. Sie ist u.a. Herausgeberin von "Dimensions of Radical Democracy. Pluralism, Citizenship, Community" (1992), Co-Autorin (mit Ernesto Laclau) von "Hegemony and Socialist Strategy. Towards a Radical Democratic Politics" (1985) und Autorin von "The Democratic Paradox" (2000) und "On the Political" (2005).


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