Christa Müller: Stadt der Commonisten
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Es ist nicht mehr zu übersehen: Eine neue Generation von Do-it-yourself-Aktivisten nutzt die post-fordistische Stadt als Labor für soziale, politische, ökologische und ästhetische Experimente. Ob im Gemeinschaftsgarten oder im FabLab, ob in Offenen Werkstätten oder bei Tausch-Events – überall hinterfragen die Protagonisten das Verhältnis von Konsum und Produktion, problematisieren den Warencharakter der Dinge und des darin eingeschlossenen Wissens. In ihrem Vortrag hat Christa Müller, Leiterin der Stiftungsgemeinschaft Anstiftung & Ertomis, das neu aufgekeimte Interesse an Do-it-yourself Strategien, alternativen Wirtschaftskreisläufen, Themen des Gemeinwohls und ihre Praktiken in urbanen Räumen in einen größeren gesellschaftlichen Kontext eingeordnet. Der reich bebilderte Vortrag kombinierte visuelle Streifzüge durch die neuen urbanen Räume des Selbermachens mit anregenden Zeitdiagnosen. Es wurde deutlich, dass die jungen Urbanen nicht auf Opposition setzen, sondern einem Bedürfnis nach "echter Demokratie" folgen, indem sie (Atmo-) Sphären des Teilens und Tauschens schaffen. Sie praktizieren kollaborativen Konsum und bespielen den öffentlichen Raum nach Commonisten-Art.
Dr. Christa Müller ist Soziologin und leitet die Stiftungsgemeinschaft Anstiftung & Artomis. Sie forscht zu nachhaltigen Lebensstilen und neuen Wohlstandsmodellen. 2011 gab sie die Publikation "Urban Gardening" heraus und co-kuratierte die Ausstellung "Die Produktive Stadt – Designing for Urban Agriculture". 2013 erschien "Stadt der Commonisten. Neue urbane Räume des Do it yourself" (mit A. Baier und K. Werner).